GRÜNE ALTE werden im Landesverband NRW gestärkt

Wilhelm Knabe, 94, Gründungsmitglied der Grünen und Ehrenmitglied der Grünen Alten

Bei der letzten Landesdelegiertenkonferenz (LDK) in Troisdorf am 15. Juni 2018 stand zunächst ein Antrag von BÜNDNIS 90/Die GRÜNEN NRW auf der Tagesordnung, mit dem die GRÜNEN ALTEN parallel zur GRÜNEN JUGEND in der Parteisatzung verankert und die gleichen Rechte erwerben sollten. Dieser Antrag wurde vom KV Rhein-Kreis Neuss zurückgezogen und durch einen anderen Antrag ersetzt, der vom dem Landesvorstand mitgetragen und angenommen wurde. Den ganzen Antrag gibt es hier. 

In diesem Beschluss zur Stärkung der GRÜNEN ALTEN in NRW wurde festgehalten, dass die Landesgeschäftsstelle organisatorisch den Aufbau von Strukturen für ältere Mitglieder örtlich und regional unterstützen soll. Diese Gruppen sollen auch für Nicht­partei­mit­glieder offen sein. Es soll ein grünes Monitoring zur Organisations- und Arbeitsform der älteren grünen Aktiven entwickelt werden. Im neu gewählten Landesvorstand wird festgelegt, wer für die Weiterentwicklung der GRÜNEN ALTEN in NRW verantwortlich ist und regelmäßig darüber berichtet.

Wilhelm Knabe aus Müllheim an der Ruhr, 94 Jahre alt und Ehrenmitglied der GRÜNEN ALTEN Bundesverband, betonte in seiner beachtlichen Rede an die Delegierten: „Die alten GRÜNEN sind das kollektive Gedächtnis der Partei, sie können Dinge in Erinnerung rufen, die mal wichtig waren und heute immer noch bedeutend sind.“ Als Partei bräuchten wir alle Generationen, um unsere grüne Ziele durchzusetzen. Er bedankte sich bei der Grünen Jugend, die ihn mitgenommen und seine Teilnahme ermöglicht hatte.

Wilhelm wurde von Fabian Jaskolla, Sprecher der Grünen Jugend Mülheim, im Auto zur LDK mitgenommen, da Wilhelm nicht mehr alleine reisen kann
GA-Sprecherin in Kaarst, Marianne Michael-Fränzel, hofft, in Zukunft mehr ältere Wähler*innen ansprechen zu können

Zu den Erfahrungen, die er einbringen könne, gehöre auch Respekt. Wichtig sei der Respekt vor anderen Menschen, aber auch vor anderen Meinungen. Die europäische Solidarität, und dass wir uns nicht mehr gegenseitig die Köpfe einschlagen, seien wichtige Errungenschaften, die wir verteidigen müssten. Es gehe uns heute allen besser in Europa – unseren Nachbarn und auch uns Deutschen, betonte er. „Wer seine Erfahrungen in die Gemein­schaft, für andere einbringt, dem geht es auch im Alter besser.“

Marianne Michael-Fränzel, Sprecherin der Grünen Alten in Kaarst und der AG GRÜNEN ALTE im Kreis (Rhein-Kreis-Neuss) hofft mit der neuen Unterstützung durch den Landesverband, effektiv Politik für ältere Grüne zu ermöglichen und vor allem mehr ältere Wählerinnen und Wähler anzusprechen. Denn die geringe Wahlentscheidung der Älteren für uns müssten wir GRÜNEN ernst nehmen und ein politisches Konzepte anbieten, das grüne Politik auch für Ältere leichter wählbar mache. Marianne Weiß, die ausscheidende Landes­geschäfts­führerin, appellierte, vor Ort Leute anzusprechen und Ältere zu motivieren und einen Arbeitszusammenhang anzubieten. Es soll ein Weg gefunden werden, eine Mitarbeit der Älteren neu zu erproben. Vor Ort können Angebote zur Mitarbeit gemacht werden, was nicht unbedingt klassische Altenpolitik sein müsse, sondern sich an den Interessen der Beteiligten orientieren sollte.

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